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Stichwort: Perls, Fritz Leseprobe in
voller Länge aus dem Lebensdaten: Friedrich (amerikanisiert Frederick, abgekürzt Fritz) S(alomon) Perls. Geboren 1893 in Berlin, gestorben 1970 in Chicago. Fritz ist das dritte Kind (und der einzige Junge) einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Der Vater engagiert sich bei den Freimaurern. Fritz’ Verhältnis zu ihm, der seine Frau oft betrügt, ist gespannt. Als Jugendlicher verdient er sich Geld durch Aushilfsarbeiten am »Königlichen Theater«, wo Max Reinhardt Regisseur ist. Fritz verehrt ihn und kommt in Kontakt mit linken Künstlerkreisen. Er beginnt ein Medizinstudium. Im Ersten Weltkrieg wird er Rot-Kreuz-Helfer. Sein bester Freund fällt im Krieg. Die Konfrontation mit dem unerträglichen Leid machen Fritz zu schaffen. Nach dem Krieg promoviert er zum Dr. med. und wird Neuropsychiater. In der esten Hälfte der 1920er Jahre lernt er Salomo Friedlaender kennen, den kantianischen Philosophen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Polaritäten zu überwinden und den »Punkt der schöpferischen Indifferenz« zu finden. Fritz fühlt sich zeitlebens den Ideen von Friedlaender verbunden. Fritz liest auch Bücher von Sigmund Freud. 1925 beginnt er eine Psychoanalyse bei Karen Horney (1885-1952), die er auch später noch schätzt – (ganz anders als Paul Goodman, der in »Gestalttherapie« [1951] einige gehässige Bemerkungen gegen die »Washingtoner Schule der Psychoanalyse« unterbringt, der Karen Honery angehörte). Obwohl im Umkreis von Karen Horney auch Kritik an Sigmund Freud geübt wird, hält Fritz zunächst weitgehend loyal an Freud fest. 1926 erhält Fritz eine Assistentenstelle bei dem Neurologen Kurt Goldstein (1878-1965), der unter anderem Studien an Hirnverletzten durchführt. (Kurt Goldstein floh 1933 über Holland nach Amerika, wo er Englischunterricht bei Paul Goodman nahm und in den 1960er Jahren zum Mitbegründer der humanistischen Psychologie wurde.) Bei Goldstein lernte Fritz die Gestaltpsychologie kennen. Darüber hinaus ging Goldstein von einer – wie er es nannte – »organismischen Selbstregulierung« aus, die einer jedem Organismus innewohnenden »Tendenz zum Ausgleich« in einem »mittleren Spannungszustand« entspringt. In Frankfurt trifft Fritz auch seine spätere Frau, Laura Posner. Gemeinsam besuchen sie Verantstaltungen von Kurt Goldstein, Adhemar Gelb, Martin Buber, Max Scheler und Paul Tillich. Fritz begibt sich in Analyse bei Clara Happel. Politisch engagieren sich Fritz und Laura unabhängig, nicht parteipolitisch gebunden, im Kampf gegen den aufkommenden Nationalsozialismus. Nach einem kurzen Zwischenspiel in Wien (wo sich aber kein Kontakt zu Freud ergibt), kehrt Fritz nach Berlin zurück. Er beginnt eine Psychoanalyse bei Eugen Harnick, die er abbricht, weil er Harnick als kontaktscheuen Zwangsneurotiker erlebt. 1930 heiraten Fritz und Laura. 1931 wird die Tochter Renate, 1935 der Sohn Steve geboren. Fritz setzt seine analytischen Erfahrungen nun bei Wilhelm Reich fort. Hier erlebt er ein grandioses Kontrastprogramm. Der Analytiker ist nicht passiv, sondern äußerst aktiv. Es geht nicht nur um Erinnerung und Geist, sondern auch um Aktivität und Körper. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten fliehen Fritz und Laura Perls als Juden und Antifaschisten zunächst nach Amsterdam, wo sie aber keine Arbeitserlaubnis erhalten. Sie gehen dann nach Fürsprache von Ernest Jones (einem Mitarbeiter von Freud) nach Südafrika. Sie wurden zunächst sogar damit betraut, dort ein psychoanalytisches Institut aufzubauen. In Südafrika leistete Fritz seinen Militärdienst als Arzt und arbeitet dann als Psychoanalytiker. Zusammen mit Laura schreibt er an einer Erweiterung der Freudschen Widerstandstheorie, die er die »oralen Widerstände« (siehe unter »Beißhemmung«) nennt: Es geht um den Widerstand, durch Zubeißen sich zu nähren – sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. 1936 fliegt Fritz zu einem psychoanalytischen Kongress in Marienbad bei Prag, um seine Ideen zu präsentieren. Die Kollegen sind zurückhaltend und Sigmund Freud reagiert abweisend, was Fritz schwer enttäuscht. Seine tiefe Betroffenheit verarbeitet Fritz, indem er sein Unbehagen an der Psychoanalyse in eine systematische Form zu bringen versucht. Dazu integriert er die Ideen von Kurt Goldstein und Salomo Friedlaender ebenso wie diejenigen eines neu entdeckten Autors, nämlich Jan Christiaan Smuts, der den Begriff des »Holismus« prägte und den Feldbegriff vorbereiten half. Smuts war übrigens kein professioneller Philosoph, sondern südafrikanischer Militär und Politiker. In der zweiten Hälfte der 1940er Jahre gerät die südafrikanische Politik immer tiefer in den Bann rassistischer Bestrebungen und Fritz und Laura Perls beschließen, in die Vereinigten Staaten von Amerika auszuwandern. Sie werden dabei unter anderem durch Karen Horney, die aus Deutschland direkt nach Amerika emigriert ist, unterstützt. Noch in Südafrika hatten Fritz und Laura Texte von Paul Goodman gelesen, ein an Freud und besonders an Wilhelm Reich interessierter Schriftsteller und anarchistischer Aktivist. Sie nahmen Kontakt zu ihm auf, besonders weil Fritz auf der Suche nach jemandem war, der seine Ideen in systematischer Form in ein gutes Englisch bringen konnte. Fritz und Laura vesammeln eine Gruppe von gestalttheoretisch orientierten Personen um sich, mit denen ein regelmäßiger Diskussionskreis entsteht: Paul Goodman, Isadore From, Paul und Lotti Weisz, Elliot Shapiro, Sylvester Eastman und Ralph Hefferline. In diesen Diskussionen ergibt sich eine so große Entfernung von der Psychoanalyse, dass eine neue Form der Psychotherapie aus der Taufe gehoben wird: die Gestalttherapie. 1951 erscheint »Gestalt Therapy« mit einem praktischen, von Ralf Hefferline verfassten Teil und einem theoretischen Teil, der im Wesentlichen von Paul Goodman geschrieben wurde. Fritz erscheint jedoch an erster Stelle der Autoren. Laura möchte nach eigenem Bekunden nicht als Autorin genannt werden, obgleich sie einen wichtigen Anteil an der Theorieentwicklung hat. 1952 wird ein Gestalt-Institut in New York, 1953/54 in Cleveland gegründet. Fritz allerdings geht – nach einer kurzen Zeit in Miami (Florida) – an die Westküste nach Kalifornien. Der Grund für Fritz’ Weggang ist vor allem in Querelen in der Gestalt-Gruppe zu suchen. Fritz hat inhaltliche und persönliche Auseinandersetzungen besonders mit Paul Goodman. Laura, bei der Paul Goodman in Therapie ist, hält in diesen Auseinandersetzungen frustrierenderweise mehr zu ihm als zu ihrem Mann. In der beginnenden Subkultur findet Fritz den idealen Nährboden für seine spontane Arbeitsweise. Er entwickelt mit großer Kreativität gestalttherapeutische Techniken, die schnell Anhänger finden. Der Begriff Selbstregulierung und der Nachdruck auf »seine Sache selbst in die Hand nehmen« passen genau in die Protestbewegung. Ab 1963 arbeitet Fritz in Esalem (Kalifornien), wo er viele seiner berühmt-berüchtigten Demonstrations-Workshops abhält. 1969 zieht er sich mit einer Hand voll Anhängern nach Vancouver Island zurück, wo er einen »Gestalt-Kibbuz« gründet. Er stirbt 1970 auf einer Vortragsreise in Chicago. Hauptwerke: Das Ich, der Hunger und die Aggression, 1944; Gestalttherapie (mit Ralph Hefferline und Paul Goodman, deutsch in zwei Bänden: »Grundlagen« und »Praxis«), 1951; Gestalttherapie in Aktion (Workshoptranskripte), 1969; In and Out the Garbarge Pail (Autobiografie), 1969; Grundlagen der Gestalttherapie (posthum 1976); Gestalt, Wachstum, Integration (Aufsatzsammlung, posthum, 1980); Was ist Gestalttherapie? (Workshoptranskripte, posthum 2004). Würdigung: Auf die in den End-1960ern gestellte – scheinbar – unschuldige Frage der Journalistin Adelaide Bry hin, was Gestalttherapie sei, legte er dies nicht in gelehrten Sätzen dar, sondern verwickelte die Fragestellerin anstatt dessen in eine therapeutische Situation bezüglich ihrer Flugangst. Die Frage der Journalistin war allerdings nur scheinbar unschuldig. Denn sie beinhaltet die Gefahr, nur zu glauben, was man erklärt bekommt, anstatt sich vielmehr darauf zu konzentrieren, was man wirklich wahrnimmt, erlebt oder erfährt. Auf diesem Hintergrund sagt Fritz Perls: Fragt mich bloß nicht, was Gestalttherapie ist, sondern schaut mir auf die Finger oder auf den Mund, und ihr werdet es sehen, hören, erleben. Damit setzt er übrigens stillschweigend auch voraus, dass es möglich ist, seine Arbeit mit- und nachzuvollziehen, also zu beschreiben, und in der Beschreibung die Struktur zu erkennen sowie den Zusammenhang zu begreifen. Allerdings empfand Fritz Perls es nicht als seine Aufgabe, diese Arbeit des Erkennens und Begreifens zu leisten. Er war der Praktiker, und schon der erste unter den Philosophen, der Grieche Sokrates, hatte erkannt, dass es zu nichts führt, den Handwerker danach zu befragen, was er da eigentlich treibe. Der Handwerker liefert nicht die Theorie, sondern das Beispiel. Theorie wird dadurch nicht überflüssig, obgleich Fritz dies oberflächlich besehen behauptet. Erklärungen wie »Das ist so, weil …«, die typische Form von Theorie, bezeichnet er als »Geschwafel« der Kategorie »Bullshit«. Weiter sagt er: »Geschwafel hat natürlich gar keine Bedeutung. Worte lügen und überzeugen, die Stimme ist allerdings echt« (Workshop 1969, in: Was ist Gestalttherapie?, S. 83). Diese Worte haben mehr Bedeutung, als ein flüchtiges Lesen deutlich macht. Um die zitierten Worte zu verstehen, müssen wir uns vor Augen halten, dass Fritz im Deutschland der 1920er Jahre stark von der damals hochaktuellen philosophischen Strömung der »Phänomenologie« beeinflusst wurde. Die Phänomenologie nimmt den Begriff »Wahrnehmung« ernst: Wahr ist, was wir für wahr »nehmen«. Etwas flapsig, wie es seiner Art entsprach, drückt Fritz dies aus, indem er sagt, Worte seien Geschwafel ohne (objektive) Bedeutung. Fritz Perls hat aus dem erkenntnistheoretischen Programm der Phänomenologie ein psychotherapeutisches Programm gemacht: Berichtet ein Klient beispielsweise über seine Kindheit, ist es weniger hilfreich, diesen Bericht wie eine Repräsentation des objektiven Hergangs zu behandeln. Der Therapeut kann nicht wissen, was »wirklich« stattgefunden hat, und dies ist im Zweifel auch nicht erheblich. Erheblich ist dagegen, wie der Klient seine Kindheit in dem Moment, in welchem er sie dem Therapeuten berichtet, wahrnimmt. Der Therapeut kommt in Schwierigkeiten, sollte er versuchen herauszufinden, ob etwa ein bestimmtes traumatisierendes Erlebnis wirklich stattgefunden hat, denn dann müsste er »Detektiv spielen« und außerdem die Worte des Klienten anzweifeln. Es ist allerdings auch kein sinnvoller Ausweg, dem Klienten einfach »alles zu glauben«, was er erzählt. Der Weg, den Fritz Perls vorgeschlagen hat, besteht darin, sich mit dem Wie des Berichtes zu beschäftigen, nicht so sehr mit dem Was, z.B.: Der Klient sagt, er sei traurig über seine Kindheit, aber seine Stimme ist anklagend. Das meinte Fritz Perls mit »die Stimme ist echt«. Doch auch hier müssen wir genau lesen. Es heißt nicht, dass die Stimme wahr sei oder die Wahrheit repräsentiere. Denn auch der Therapeut unterliegt dem phänomenologischen Programm. Er darf nicht behaupten, die Stimme seines Klienten sei objektiv gesehen »anklagend« und daraus Schlüsse ziehen: »Klient spricht mit anklagender Stimme, daraus folgt dies oder das«. Vielmehr kann der Therapeut nur für sich beanspruchen, dass er die Stimme des Klienten als anklagend wahrnimmt. Diese Wahrnehmung kann er dem Klienten zum Beispiel zur Verfügung stellen. Daraus kann nach gestaltischer Auffassung ein therapeutischer Prozess erwachsen (siehe mehr im Stichwort »Intervention«). Damit hat Fritz Perls die Beziehung zwischen Klient und Therapeut neu definiert. Der Klient teilt nicht dem Therapeuten etwas mit, das der Therapeut mit Hilfe seines Expertenwissens objektiv interpretiert, um die richtige Behandlung einzuleiten. In einem solchen Setting ist der Therapeut gar nicht als Person anwesend. Die gestalttherapeutische Haltung besteht dagegen darin, dass der Therapeut sich ebenso wie der Klient als Person einbringt. Der Prozess der Therapie kommt als Austausch von Wahrnehmungen zustande: Dem Klienten wird, wie gesagt, die Wahrnehmung des Therapeuten zur Verfügung gestellt. Diese gestalttherapeutische Haltung entspringt nicht einer zufälligen oder auch nur intuitiven Eingebung, die Fritz Perls hatte, sondern folgt dem phänomenologischen Programm. Insofern bildet Theorie einen notwendigen Hintergrund nicht nur für das Verständnis des Konzeptes der Gestalttherapie, sondern auch für das therapeutische Vorgehen insgesamt. Dass wir zu Beginn an den Begriff »Stimme« angeknüpft haben, ist keine Willkür. Denn den Transkripten, aus denen die Hinterlassenschaft von Fritz Perls zum großen Teil besteht, fehlt naturgemäß die Dimension der Stimme. In Therapeutenkreisen, auch in denen von Gestalttherapeuten, wird bisweilen auf die »scharfe« oder »harte« Form therapeutischer Interventionen Bezug genommen, die Fritz Perls gepflegt haben soll. Manche gehen so weit, ihm eine »oft unmenschliche Art, mit seinen Klienten zu arbeiten«, vorzuwerfen. Ganz anders stellt sich die Sache dar, wenn man die Tonband- oder Videoaufzeichnungen selbst in Betracht zieht, aus denen die Transkripte entstanden sind. Das haben wir getan. Zu Beginn der Arbeit hatten wir uns schon »sicherheitshalber« zusammengezogen, fast als müssten wir uns vor dem, was wir nun hören würden, selbst schützen. Es dauerte eine Weile, bis wir uns trauten, unserer Wahrnehmung zu trauen anstatt der negativen Vormeinung zu folgen. Denn erstaunt stellten wir fest, wie warm und freundlich Fritz’ Stimme war. Langsam fassten wir Zutrauen zu Fritz Perls. Dann war es so, als würde sich der Brustraum öffnen. Weiten. Wir bekamen mehr Luft zum Atmen, mehr Raum zum Spüren, mehr Raum für Empfindungen. Wir hörten seine Stimme und dachten: Wir brauchen keine Angst mehr vor ihm zu haben. Fritz Perls schafft in seiner praktischen therapeutischen Arbeit Raum für den Klienten, damit dieser sich selbst entdecken kann. Er hält diesen Raum offen und sagt nicht, was »ist«, »wie« das zu verstehen sei und wo’s lang geht, sondern der Klient findet dies – mit Fritz’ Unterstützung – selbst heraus. Der Klient geht dabei seinen eigenen Weg. Fritz sagt nicht, was am Ende des Weges dabei herauskommen soll. Ein großer Teil seiner Arbeit besteht darin, den Raum offenzuhalten, damit der Klient sich selbst erforschen kann. Denn wichtig ist, dass er sich nicht vorschnell ein Ziel für seine Arbeit steckt und dann mit dem Erforschen seiner selbst aufhört. Gestalt arbeitet nicht durch das Anstreben eines Ziels. Gestalt arbeitet durchs Finden und Kennenlernen des Weges. Änderung geschieht nach gestalttherapeutischer Erkenntnis auf paradoxe Weise. Sie wird nicht angestrebt, indem man sich vornimmt, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Sie geschieht vielmehr. Und sie geschieht nur dann, wenn man auch all diese abgelehnten Teile von sich annimmt, die man lieber verdrängen, oder anderen »andichten«, anderen anhängen möchte, aber auf jeden Fall wegbekommen möchte. Aber auch die Integration der verschiedenen Teile des Selbst wird nicht »gemacht«. Sie »widerfährt« uns als Gnade. Häufig sind Therapeuten dabei nicht mehr als nur Zeugen der Veränderung. Fritz Perls: »Veränderungen finden von allein statt. Wenn wir tiefer in das eindringen, was wir sind, wenn wir akzeptieren, was da ist, kommen die Veränderungen von allein. Das ist das Paradoxon der Veränderung« (Was ist Gestalttherapie?, S. 49). Arnold Beisser (ein früher Schüler von Fritz Perls und später ein guter Freund von ihm) hat die »paradoxe Theorie der Veränderung« ausgearbeitet – auf dem Hintergrund seines eigenen Lebens. Arnold Beisser war auf dem besten Wege, Tennisprofi zu werden, als er an Kinderlähmung erkrankte und sich ab dann fast nicht mehr bewegen konnte. Voller seelischer Qualen hat er das Paradox der Veränderung am eigenen Leib erlebt: Ein neues Leben begann für ihn erst, als er nicht mehr gegen seine Krankheit kämpfte, sondern sie annahm, sie nicht mehr abstreifen oder loswerden wollte. Eine neue Tür öffnete sich für ihn. In den Perls’schen Transkripten wimmelt es von Begriffen wie »chicken shit«, »bullshit« oder sogar »elephant shit«, wie »mind fucking« und hin und wieder »dirty work«. Die sind zwar plakativ, aber irgendwie doch auch störend – jedenfalls heute. Aber denken wir zurück an die Zeit Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre. Damals haben viele so gesprochen, die einen Aufbruch wollten. Diese Sprache hatte eine erleichternde, befreiende Wirkung. »Scheiße« sagen – das war auch ein Stück Auflehnung gegen die vorherrschende Sprache dieser Zeit (der Eltern, der Lehrer, der Pfarrer oder der Politiker) – eine Sprache, die nicht kraftvoll, klar und deutlich benannte, was tatsächlich ist, sondern eher vorsichtig, zu vorsichtig umschrieb. So vorsichtig, dass es eine Verdrängung und Verheimlichung war. Das Ausbrechen aus dieser konventionellen Sprache nahm das Ausbrechen aus den anderen Konventionen, Normen und Zwängen vorweg. Lange Haare. Jeans. Jannis Joplin. Rolling Stones. Und die Sprache: Mist. Scheiße. Bumsen. Vögeln. Ficken. Es ging in dieser Zeit um neue Erfahrungen – nicht um Hirnwichsen. In den USA war »Woodstock« das Symbol dafür, in der BRD z.B. die Folk-Festivals in der Ingelheimer Kaiserpfalz – jedes Jahr am langen Pfingstwochenende. Ein Raum frei von Kontrolle. Ohne Repression. Freundliche Menschen. Erwachsene und Kinder – letztere in winzigen Schlafsäcken unter freiem Himmel, auf dem Zeltplatz oder gemeinsam in der Turnhalle. Wunderbare Musik – auch aus dem verlorenen Atlantis. Bunte Farben. Ingelheimer Rotwein. Hin und wieder ein Joint, der seine Runde machte. Wer diese Zeit der heute so genannten »68er Generation« nicht miterlebt hat und wem diese Erinnerungen nichts sagen, sei schlicht eingeladen, über die heute eher »prollig« denn rebellisch klingende Sprache von Fritz hinweg zu sehen und dahinter auf die reife therapeutische Leistung zu schauen. Laura Perls: »Ich lernte Fritz im Winter 1926 durch einen seiner Kollegen an Goldsteins Neurologischer Klinik kennen. Sein Name war Dr. Quadfasel, er war damals das Wunderkind [im Original deutsch] des Instituts. Er war 23 Jahre alt und hatte bereits seinen akademischen Abschluss. Seit damals sind wir gute Freunde geblieben; er lebt seit vielen Jahren in Amerika. 1934 wurde er von den Nazis für einige Zeit inhaftiert. Er ging dann nach London und später nach Amerika. Daniel Rosenblatt: Wie war Fritz damals, 1926? Laura: Fritz war ein hoffnungsloser Zyniker. Während des Ersten Weltkriegs war er verwundet worden und hatte eine Lungenentzündung. Das trug wahrscheinlich dazu bei, dass er später in Afrika emphysemisch wurde und Schwierigkeiten mit dem Herzen bekam. Aber das kam natürlich vor allem vom Rauchen, womit er in den Schützengräben angefangen hatte, als es nicht genug zu essen gab. Rosenblatt: Wie war dein erster Eindruck von ihm, erinnerst du dich? Laura: Mein erster Eindruck war: ›Da ist er.‹ Rosenblatt: Du wusstest es sofort? Was war es? Laura: Da war ein Typ, den ich mochte, intelligent, klar und originell in den kleinen Dingen. Zu dieser Zeit hatte seine Kreativität keinen bestimmten Fokus. Er war kreativ im Reden. Er machte damals eine Analyse, ebenso wie Dr. Quadfasel. Die beiden hatten einen bestimmten Jargon miteinander, in den ich nicht eingeweiht war und eine Erfahrung, die ich nicht teilen konnte. Also machte ich auch eine Analyse. Eigentlich machte ich das, um »in« zu sein. Gleichzeitig studierte ich aber auch Gestaltpsychologie, und ich war damit sehr viel vertrauter als Fritz. Noch vor ein paar Jahren sagte er: »Ich wünschte, ich hätte mehr von Gestalt verstanden als ich noch bei Goldstein war.« Manches entging ihm. […] Rosenblatt: Wie entwickelte sich Fritz’ Zynismus während der nächsten 40 Jahre? Laura: Nun, er wurde etwas milder, aber – nun ja – ich war mir seiner nie wirklich ganz sicher, das konnte man nicht. Und ich hatte nie erwartet, dass er mich heiraten würde, aber ich war sehr in ihn verliebt. Nein, das stimmt nicht ganz; als ich ihm zum ersten Mal begegnete und er die ersten Annäherungsversuche machte, mochte ich seinen Geruch nicht. Rosenblatt: Wegen der Zigarren? Laura: Ja, und außerdem hatte er einen bestimmten Körpergeruch, den ich dann später gern mochte. Ich denke, es war eine Abwehrhaltung meinerseits. Ich wollte mich nicht einlassen, aber ich ließ mich ein. Rosenblatt: Wie war eure Beziehung? Laura: Zu Anfang war sie sehr zaghaft. Er war sehr schnell verletzt; eigentlich war er in dieser Hinsicht ein bisschen paranoid. Ich erinnere mich, dass ich ihn einmal auf der Straße traf, ich freute mich, ihn zu sehen. Das Wetter war furchtbar, es hatte geregnet und die Sonne kam gerade heraus. Ich nahm die Gummiüberzieher von meinen Schuhen, und dabei kam ein bisschen Dreck auf seine Kleidung. Anscheinend empfand er das so, als ob ich ihn mit Dreck besudelte, er drehte sich um und ging. Ein paar Tage lang wusste ich gar nicht, was los war; ich war ganz unglücklich. Als wir dann zum ersten Mal zusammen aßen – das war in der Universität –, aß er Frankfurter Würstchen. Er nahm sich Senf und bekleckerte mich am Ärmel, und dann meinte er, das sei eine Liebeserklärung. Das ist witzig, ich habe lange nicht mehr daran gedacht, und vor allem nicht in dieser Verbindung. Wenn er mich besudelt, ist es eine Liebeserklärung, wenn ich es tue …; und er tat es mehr oder weniger absichtlich. Er war sich dessen sofort bewusst. Ich nicht, weißt du, ich hatte nur meine Schuhe herumgeschlendert. Rosenblatt: Offensichtlich warst du aufgeregt. Laura: Ja.« (Laura Perls in einem Interview aus dem Jahre 1972, in: Anke und Erhard Doubrawa [Hg.], Erzählte Geschichte der Gestalttherapie, S. 49 und 51f.) Arnold Beisser: »Als wir uns sahen, waren seine ersten Worte: ›Was ist denn mit Ihnen passiert?‹ [Beisser war gelähmt und saß im Rollstuhl.] Er sagte das mit solch kindlicher Unschuld und Verwunderung, dass ich es ihm nicht übel nahm. Er schien ganz einfach an dem Offensichtlichen, das einen starken Gegensatz zu dem Üblichen darstellt, interessiert zu sein. Die meisten Menschen wissen nicht, wie sie auf einen Schwerbehinderten reagieren sollen. Sie platzen tölpelhaft mit irgendetwas Unpassendem heraus, machen ihr Unbehagen deutlich oder ignorieren das Ganze einfach. Dann muss ich sie beruhigen oder auch in diese steife Vermeidungshaltung fallen. Seine erfrischend freimütige Reaktion zeigte wirklich nur echtes Interesse. Das war erleichternd. Fritz Perls war ein Einzelgänger, ein in Berlin ausgebildeter Psychoanalytiker, der gegen jene Lehrer rebellierte, deren Autorität er bewunderte. Er sah etwas heruntergekommen aus wie ein ältlicher Hippie in einem zerknitterten Anzug. Zusätzlich zu seiner freudianischen Richtung hatte er auch in Frankfurt am Main bei den Anfängen der Gestaltpsychologie mitgearbeitet. Daraus hat er seine eigene Richtung entwickelt. Er verband Wissens- und Erfahrungsfragmente, ohne sich an deren Quellen erinnern zu können. Obwohl er es niemals erwähnte – und ich kannte ihn schon mehrere Monate, bevor ich es herausfand –, bezeichnete er sein Konzept als ›Gestalttherapie‹. Aber seine wirkliche Kraft bestand in seiner Fähigkeit, direkten Kontakt mit dem Wesentlichen der Menschen und ihrer Situation herstellen zu können. Eines der Lieblingsspielchen, die die Krankenhausärzte mit ihren Lehrern trieben, um sie zu testen, ist es, ihnen die extremsten und widerspenstigsten Fälle zu präsentieren. In einer großen Psychiatrie gibt es einige unmöglich bizarre Patienten. Diese Patienten sind therapieresistent. Fritz, der jeden vorgeführt haben wollte, erreichte bei einigen dieser therapeutisch unzugänglichen Fälle erstaunliche Ergebnisse. Im Kontakt mit ihm kamen diese Patienten in ihre beste Verfassung, sodass sie während der Gespräche mit Fritz ganz anders waren, als wir sie vorher kannten. Zum ersten Mal erschien ihr ganzes merkwürdiges Verhalten und ihr furchterregendes Sprachmuster klar verständlich. Er hatte Kontakt zu ihrer Stärke gefunden. Genau das passierte auch bei mir. Obwohl er das so nie gesagt hätte, machte er mir klar, dass ich der Architekt dessen bin, wie ich meine Welt sehe, und nicht das hilflose Opfer. Ich fühlte mich durch ihn gestärkt und verstanden. Er hörte mir genau zu. Indem er meine Worte geringfügig interpretierend widergab, spiegelte er mir, was ich wirklich gesagt hatte. Damit wurden meine Worte in den Vordergrund gestellt und ich konnte sogar sehen, dass es Alternativen gab, die ich vorher nicht wahrgenommen hatte. Er war ein freier Mensch, der mir die Grundlage seiner Freiheit erklärte – dass er im Hier-und-Jetzt lebe, im einzigen Augenblick, in welchem man weder in seinen eigenen Glaubenssätzen gefangen ist, noch in den Mustern der Vergangenheit. Er zeigte mir, dass die Wahlmöglichkeiten sich vermehrten, sobald ich mich im Hier-und-Jetzt befand. Ich lernte zu leben, indem ich die Energie aus dem Hier-und-Jetzt nutzte. Andererseits lernte ich auch, dass ich eine wesentliche Rolle dabei spielte, mir die Zukunft zu gestalten, die ich mir wünschte. Vom intellektuellen Standpunkt aus gesehen erscheint Ihnen dieses ziemlich klar zu sein, genauso wie mir. Es aber zu verinnerlichen und in der Lage zu sein, es anzuwenden, war für mich neu. Unsere Beziehung unterschied sich von den unpersönlichen Beziehungen, die ich vorher in der Analyse kennen gelernt hatte. Bei Fritz war alles absolut persönlich, und es gab keine Möglichkeit, dem, was real war, auszuweichen. Ich konnte ihn in verschiedenen Situationen beobachten und er war immer ein und derselbe. Da er in unserem Haus lebte, sah ich ihn beim Abendessen, bei der Arbeit, beim Aufwachen und wenn er sich zurückzog. Er liebte alles im Leben in gleicher Weise – jeder Mensch war für ihn einzigartig und doch gleich. Er lebte, was er glaubte. Nach dem Abendessen saßen wir und unterhielten uns. Ich gab vor, lernen zu wollen, wie er arbeitete und dachte. Im Rückblick jedoch erkenne ich, dass ich über das Verbessern meiner Arbeit hinaus danach suchte, ob es in jenem, was er wusste und tat, für mich eine Hoffnung geben könnte. Er bot mir an, mich mit ihm zu unterhalten oder ihn als Therapeuten in Anspruch zu nehmen. Ich wendete ein, dass die Struktur unserer Beziehung sich mit guter Therapie nicht vertragen würde, die sich nur mit einem objektiven Therapeuten entwickelt. Geduldig erwog er mit mir jeden meiner Einwände« (Arnold Beisser, Wozu brauche ich Flügel?, 1989, S. 131ff). Erving Polster: »Fritz Perls bot einen Workshop in Gestalttherapie an, und er war eine Offenbarung. Er war ein weicher, riesiger Pilz mit einem großen, alles überragenden Kopf und geschmeidigen Lamellen, mit denen er den Raum um sich herum einnahm. Er war die atmende Freiheit, und der Klang seiner Stimme vermittelte das Gefühl, man höre das Leben selbst sprechen. Er verfügte über eine enorme Feinfühligkeit und hatte großes Vertrauen in die Kraft, die daraus entstand, dass er die Menschen, mit denen er arbeitete, Schritt für Schritt begleitete. Auch wenn es hart auf hart kam, konnte man ihm vertrauen. Einmal hatte er mich während einer Sitzung ermutigt, meine Wut zum Ausdruck zu bringen. Ich schrie und schluchzte und kehrte schließlich in einem tiefen Gefühl des Alleinseins zu mir selbst zurück. Ich konzentrierte mich auf mein Inneres, auf das einzige Licht, das noch da war, und plötzlich spürte ich seine Hand. Ich öffnete meine Augen, und er war da, ganz zärtlich. In diesem Moment liebte ich ihn. Wir umarmten uns, er sagte ein paar sanfte Worte, an die ich mich nicht erinnere und ich fühlte mich innerlich erleichtert. Er war ein rauher Kerl, war eben Fritz, wie viele damals meinten, und er ist weithin bekannt als jemand, der scharf und abweisend sein konnte, wenn er sich gerade so fühlte. Er ist weniger bekannt für seine außerordentliche Sanftheit, und genau diese Fähigkeit, zusammen mit seiner unvergleichlichen Fantasie und Feinfühligkeit, machte seine Arbeit so erfolgreich. Man wusste, dass er sowohl die Schattenseiten des Lebens als auch seine lichtesten Momente kannte. Einmal fragte er mich in einem Workshop während der Pause, warum ich so still sei. Ich sagte ihm, ich sei ängstlich. Er meinte, er wisse, wie das sei; er selbst sei bis vor ein paar Jahren so schüchtern gewesen, dass er in der Öffentlichkeit kein Wort herausbrachte, wenn er nicht ablesen konnte. Ich war erstaunt und fühlte mich durch seine Offenheit bereichert. Später in der Gruppe nannte er mich den Störenfried, weil ich nichts sagen wollte, was den Prozess in irgendeiner Weise stören könnte. Er ermutigte mich, zu stören, wann immer es mir in den Sinn kam, und ich probierte es. Ich ließ meinen Assoziationen freien Lauf und kommentierte das ganze Geschehen, bis er schließlich mit mir böse wurde. ›Aber du hast ihm doch gesagt, dass er stören soll‹, meinte jemand aus der Gruppe. Fritz antwortete, ›Ja, aber ich habe ihm nicht gesagt, dass es mir gefallen würde.‹ Ich machte trotzdem weiter und erhielt eine meiner wichtigsten Lektionen. Was als Störung und Unterbrechung angefangen hatte, entwickelte sich zu einer echten Führungsqualität. Fritz war sehr feinfühlig, aber wenn er das Gefühl hatte, dass jemand ihn in die Enge treiben oder ihm etwas aufzwingen wollte, konnte er auch zu einem richtigen Dreckskerl werden. Seine eigene Weigerung, das Gift seiner Umgebung einzuatmen, war Ausdruck seiner grundlegenden Botschaft, nämlich dass jeder Mensch sein eigenes Leben kreiert. Fritz öffnete vielen die Augen, zunächst in Cleveland und später im ganzen Land. Bei uns erlebte er den ersten Durchbruch seiner neuen Therapiemethode. Er war gegen jedes Intellektualisieren, und wie mir inzwischen klar geworden ist, schaffte er sehr schnell eine vertrauensvolle Atmosphäre. Er beschrieb, was guten Kontakt ausmacht und führte es vor, ohne dabei seicht zu werden oder besonders professionell wirken zu müssen. Er zeigte, wie guter Kontakt zusammen mit den Techniken der Gewahrseinssteigerung die Entwicklung grundlegender emotionaler Erfahrungen verstärken konnte. Die daraus entstehende Gefühlsintensität war für damalige Verhältnisse eine Seltenheit. In einer Gruppe von fünfzehn Leuten zu weinen galt als beachtlich, und vielen, die seine Methoden als gefährlich und verantwortungslos betrachteten, erschien ein solches Verhalten höchst fragwürdig. Wir wurden damals in Cleveland heftig angegriffen, aber unsere Gemeinschaft hatte zuviel Neues und Aufregendes zu entdecken, als dass wir uns darüber Sorgen machten, wie angesehen wir bei denen waren, die Gerüchte über unsere bacchantischen Rituale verbreiteten. Ich wünschte, manche dieser Gerüchte wären tatsächlich wahr gewesen. Das Neuartige lag für mich in der Möglichkeit, Therapie zu erfahren, anstatt nur zu versuchen, sie zu verstehen. Diese Orientierung erscheint uns heute als alter Hut, aber zu jener Zeit war sie der Anfang einer fundamentalen Veränderung meiner professionellen Grundlagen. Ich hörte auf, bloß professionell zu sein und erlaubte mir selbst, mich so weit wie nötig einzulassen, um eine Atmosphäre tiefen Vertrauens zu schaffen. Ich wandte mich nicht mehr bloß dem äußeren Leben meiner Klienten zu und erreichte so ein größeres Maß an persönlicher Anteilnahme. Ich kam hinter meinem Schreibtisch hervor und begann, mir selbst mehr Authentizität zuzugestehen. Wenn sich Intimität entwickelte, empfand ich sie nicht mehr nur als Übertragung durch den Patienten im professionellen Rahmen, sondern als gerechtfertigte Antwort auf die Kunst, die ich ausübte; als gemeinsame Begeisterung für die Kreation eines erfüllenden Dramas« (Erving Polster, Von Zigeunern geraubt: Persönliche Erfahrungen mit der Gestalttherapie, in: Gestaltkritik 1/1998). Literatur: Patruska Clarkson / Jennifer Machewn, Frederick S. Perls und die Gestalttherapie (1993), Köln 1995; Milan Sreckovic, Geschichte und Entwicklung der Gestalttherapie, in: Fuhr u.a. (Hg,), Handbuch der Gestalttherapie, 2001. Siehe auch: Feldtheorie; Gestaltpsychologie; Goodman, Paul; Holsimsus; Perls, Laura; Phänomenologie; Reich, Wilhelm; Shapiro, Elliott; Smuts, Jan Christiaan © Stefan Blankertz und Erhard Doubrawa, Lexikon der Gestalttherapie, gikPRESS, Köln/Kassel 2017
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