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Lexikon
der Gestalttherapie Vorwort der Autoren Das nach wie vor zentrale Werk der Gestalttherapie ist das unter eben diesem schlichten Titel 1951 veröffentlichte Buch, als dessen Autoren Fritz Perls, Ralph Hefferline und Paul Goodman gemeinsam zeichneten. Es ist eine schier unerschöpfliche Quelle für theoretische Anregungen und praktische Einsichten. Der Autor des Textes ist, wie heute unzweifelhaft feststeht, Paul Goodman. Die Experimente des ersten Teils (in der deutschen Ausgabe der Band »Praxis«) hat Ralph Hefferline durchgeführt. Im zweiten Teil (in der deutschen Ausgabe Band »Grundlagen«) sind unzählige Ideen und Einflüsse von Fritz und Laura Perls enthalten. Wir haben uns entschlossen, dennoch den Text mit der von den Autoren, einschließlich von Laura Perls, gewollten Firmierung »Perls, Hefferline, Goodman« (PHG) zu zitieren. Um die Stichwörter nicht mit langen und meist gleichen Literaturangaben zu befrachten, zitieren wir oft nur Kurztitel. Die vollständigen Angaben finden sich im Literaturverzeichnis am Ende des Lexikons. Um eine zeitlich korrekte Einordnung der Texte zu ermöglichen, setzen wir immer das Jahr der Entstehung bzw. Publikation ein, nicht das Erscheinungsjahr der zitierten (eventuell neueren) Ausgaben. Auf umständliche Abkürzungen jedoch haben wir bis auf »PHG« für Perls, Hefferline, Goodman und ihr Grundlagenwerk »Gestalttherapie« weitgehend verzichtet. Als Vorarbeiten zu dem Lexikon sind unsere Bücher »Gestalt begreifen« (Blankertz, 1996), »Einladung zur Gestalttherapie« (Doubrawa/Blankertz, 2000), »Seele berühren« (Doubrawa, 2002), »Und … was ist nun eigentlich Gestalttherapie?« (Blankertz/Doubrawa, Nachwort zu: Fritz Perls, Was ist Gestalttherapie? [1969], Wuppertal 2004) sowie eine Reihe z.T. gemeinsamer Beiträge für die Zeitschrift »Gestaltkritik« anzusehen. Eine nützliche Hilfe ist »Siebenmal Perls auf einen Streich« (Jeanette von Bialy und Helmut Volk-von Bialy, Paderborn 1998). Das Buch beschränkt sich jedoch ausschließlich auf die Verschlagwortung von Fritz Perls’ Äußerungen und lässt den Leser überdies mit dessen sprunghafter und z.T. widersprüchlicher Argumentation allein. Das Buch »Gestalttherapie« (1951) wird dabei zitiert, als sei es von Fritz Perls verfasst. Frühe und späte Äußerungen von Fritz Perls werden weder chronologisch noch systematisch geordnet. Das »Handbuch der Gestalttherapie« (Fuhr, Sreckovic, Gremmler-Fuhr, Göttingen 1999 und 2001) enthält viele Anregungen. Ähnliches gilt für die Gesamtdarstellungen von Lotte Hartmann-Kottek (Berlin 2004) und Markus Hochgerner u.a. (Hg., Wien 2004). Das Ziel des Lexikons besteht allerdings darin, dass sich die Leser zu zentralen Stichworten der Gestalttherapie auf komfortable Weise einen gründlichen Überblick verschaffen können. Verstreute Bemerkungen zur Etymologie, besonders von Fritz Perls (bei ihm oft recht ungenau), haben uns dazu inspiriert, auch auf die Wortbedeutungen und ihre Herkunft Acht zu geben. Bei wichtigen Begriffen ist die Herleitung und der Bedeutungsumfang dargestellt. Dadurch wird ein tieferes Verständnis ermöglicht. Oder war Ihnen bewusst, dass das Wort »Gegenwart« ursprünglich die direkte Konfrontation mit dem Gegner bedeutete? Gibt es eine poetische Bestätigung für die gestalttherapeutische Auffassung von »Aggression«? Hilfsmittel zur Aufdeckung der Etymologie waren vor allem das »Deutsche Wörterbuch« der Gebrüder Grimm (1852ff), Friedrich Kluges »Etymologisches Wörterbuch der deuschen Sprache« (1883 u.ö.), Karl Ernst Georges »Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch« (1913), Matthias Lexers »Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch« (1879/1992), Lorenz Diefenbachs »Glossarium Latino-Germanicum« (1857) sowie der »Schülerduden: Wortgeschichte« (Mannheim 1987). Wir hoffen, dass das Lexikon für die an der Gestalttherapie Interessenten, seien es Berater, Coaches, Erwachsenen- und Weiterbildner, Klienten, Personaltrainer, Sozialarbeiter, Studenten der Psychologie und Pädagogik bzw. Erziehungswissenschaft, Supervisoren, Theologen, Therapeuten oder Trainees, einen hohen Gebrauchswert realisiert. Stefan Blankertz und Erhard Doubrawa
Hinweise 1. In diesem Lexikon verwenden wir die grammatikalisch männliche Form gleichermaßen für Männer und Frauen. 2. Aus historischen Gründen wird dort, wo ältere Texte zitiert werden bzw. von früheren Therapeuten (Freud, Adler usw.) die Rede ist, vom »Patienten« (anstatt des heute üblichen »Klienten«) gesprochen. 3. Dies ist weder ein Handbuch der »Krankheitsbilder« (Psychose, Borderline, Magersucht etc.) noch eins der Therapiemethoden bzw. -techniken. 4. Die Literaturangaben bei den Stichworten bedeuten nicht, dass in den aufgeführten Schriften stets unser Standpunkt vertreten wird. 5. Kritik ist Würdigung (das bzw. der Kritisierte ist würdig, des Nach- und Weiterdenkens), nicht Herabwürdigung oder Abwertung. Kritische Bemerkungen in diesem Lexikon über Autoren, Theorien, Thesen oder Ideen sind in dieser Weise gedacht. 6. Wir haben darauf verzichtet, zeitgenössische lebende Autoren als Stichworte aufzunehmen. 7. Zitate sind der Einheitlichkeit wegen in die neue deutsche Rechtschreibung überführt worden.
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